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Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr

Bad Laasphe

Die Geschichte des organisierten Feuerschutzes in Bad Laasphe beginnt im Jahre 1876 mit der offiziellen Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in der heutigen Kernstadt. Das Stadtarchiv enthält zahlreiche Hinweise darauf, dass auch Bad Laasphe wie die meisten anderen Orte in früheren Jahrhunderten mehrmals von zum Teil verheerenden Brandkatastrophen betroffen war. Dazu nur einige Beispiele:

 Im Jahr 1438 brachte ein Brand die damals noch sehr kleine Stadt in eine solche Notlage, dass ihr von der Regierung die Steuern und Abgaben erlassen wurden. 1506 vernichtete abermals ein Brand fast alle Anwesen und führte zu großer Verarmung in der Stadt. Am Ostersonntag in 1681 wurden die Scheunen vor den Stadttoren bis auf wenige Ausnahmen ein Raub der Flammen, und nur sechs Jahre später in 1687 wütete erneut ein Großfeuer. Danach blieb die Stadt zunächst für über 130 Jahre von größeren Schäden verschont. Am 27. November 1822 jedoch wurden nachts abermals zwölf Häuser innerhalb der Stadtmauern in der heutigen Mauerstraße durch Brand vernichtet. Einem weiteren Großbrand am 4. August 1835 fielen sechs Wohnhäuser zum Opfer.

Die Ursache für diese Katastrophen lag im meist leichtfertigen Umgang mit dem damals üblichen offenen Feuer. Begünstigt durch die leicht brennbare Bauart der Häuser bekamen die Brände meist schnell eine beträchtliche und verheerende Auswirkung. Die Möglichkeiten, einem Feuer Einhalt zu gebieten, waren sehr viel geringer als heute. Benötigte technische Hilfsmittel waren recht bescheiden und bestanden im Wesentlichen aus einfachen Wassergefäßen, Äxten, Einreißhaken und Leitern. Ebenso waren die engen Straßen und Gassen sowie die primitiven Heizungs- und Beleuchtungsmöglichkeiten gute Bedingungen für das schnelle Entstehen, die rasche Ausbreitung und schwierige Bekämpfung eines Brandes.

Hauptsächlich wurde aber immer mehr der Mangel einer geschulten Feuerwehr deutlich. Zwar hatte bereits 1841 der Oberpräsident der Provinz Westfalen eine Feuerpolizeiverordnung erlassen. Diese kann als Vorläufer unserer heutigen Feuerschutzgesetze, der Bauordnungen und Brandverhütungsvorschriften angesehen werden. Darin war zum Beispiel vorgeschrieben, dass die Städte bestimmte Feuerlöscheinrichtungen wie Leitern, Haken, lederne Feuereimer stets vorrätig und in brauchbarem Zustand zu halten und deren schnellen Einsatz durch die Bürger sicherstellen mussten. Es zeigte sich jedoch sehr bald, dass durch eine solche Pflichtfeuerwehr trotz aller Bemühungen und dem Aufbieten größerer Menschenmassen weitere Katastrophen der oben geschilderten Art nicht verhindert werden konnten.

Bereits am 28. Dezember 1844 brannten erneut mehrere Scheunen in Bad Laasphe ab. Auch 1848 sowie im Sommer 1851 wurde die Stadt hart mitgenommen, ein in der Königstraße gelegenes Doppelhaus und 25 Scheunen vor der Unterstadt zwischen der Laasphe und dem Mühlgraben brannten ab. Nur ein halbes Jahr später am 3. Januar 1852 war die Oberstadt mit zwei abgebrannten Wohnhäusern betroffen. Am 30. März des folgenden Jahres fielen nochmals 16 Scheunen an der Wasserstraße einem Feuer zum Opfer. Bei den Brandeinsätzen wurde immer mehr deutlich, dass es bei der Brandbekämpfung weniger auf die Menge der eingesetzten Menschen, sondern auf Schnelligkeit, Schlagkraft und Planmäßigkeit ankam. Diese Erkenntnis gab der Stadt letztlich Veranlassung, die Feuerbekämpfung nach dem Muster anderer Städte durch die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr auf moderner Grundlage zu organisieren. Aus den Reihen der Bürgerschaft musste eine spezielle Wehr gebildet werden, die jederzeit dem Umsichgreifen eines Feuers wirksam entgegentreten konnte.

Vor diesem Hintergrund erlebte die Bad Laaspher Freiwillige Feuerwehr ihre Geburtsstunde im Jahre 1876. Die Stadtverordnetenversammlung beschloss am 25. Februar 1876 mit Hinweis auf die Feuerpolizeiverordnung für die Provinz Westfalen, für die Stadt eine Feuerwehr ins Leben zu rufen

Am 22. März 1876 erfolgte nachstehender

 Aufruf


Nach Beschluß der städtischen Behörde soll in hiesiger Stadt eine Freiwillige Feuerwehr errichtet werden. Der Vertreter des Magistrats hat sich deshalb mit dem Vorstande des hiesigen Kriegervereins und sonstigen achtbaren Bürgern in Verbindung gesetzt, um die Konstituierung des Vereins herbeizuführen. Wir ersuchen deshalb alle Männer und Jünglinge vom 18. Jahr an sich demselben anzuschließen und in der behufs Konstituierung des Vereins anberaumten allgemeinen Versammlung am 30. ds. Mts., abends 8 Uhr im Lokale des Wirts Wilhelm Schuppener einzufinden. Indem wir um recht zahlreiche Beteiligung bei dieser Einrichtung, welche für die Sicherheit und das Eigentum jedes einzelnen Einwohners sehr wichtig ist, bitten, bemerken wir, daß vorherige Anmeldungen bei dem Unterzeichneten entgegen genommen werden.

Laasphe 22. März 1876.

Das provisorische Comite:

Schäfer. Fischer. Schuppener. Ritter.

 

Auf Grund dieses Aufrufes kam es bereits am 30. März 1876 zur offiziellen Gründung der Bad Laaspher Feuerwehr. Es handelte sich hierbei um einen Verein, dem zunächst 22 Bürger als ordentliche Mitglieder beitraten. Unmittelbar danach wurde eine Kommission mit der Ausarbeitung der Statuten und einer allgemeinen Dienstordnung beauftragt. Diese wurden am 9. Mai 1876 endgültig beschlossen, während am 13. Mai 1876 folgender Vorstand gewählt wurde:

·          Ratsherr Christian Schäfer....................... Vorsitzender

·          Domäneninspektor Jonas....................... Hauptmann

·          Friedrich Strack.................................... Stellvertreter und Schriftführer

·          Friedrich Reinberg..................................... Rendant

·          Eduard Schuppert..................................... Zeugwart

In der Vorstandssitzung am 6. Juni 1876 wurde Zeugwart Eduard Schuppert beauftragt, notwendige Ausrüstungsgegenstände (Gurte, Rettungsleinen, Rettungsschlauch, Helme, Leinenkittel, 5 Signalhörner, 1 Hauptmannshupe und 2 Signalpfeifen) zu beschaffen. Im Übrigen sollten die Vorstandsmitglieder die städtischen Feuerleitern überprüfen und gegebenenfalls neue Leitern besorgen. Domäneninspektor Jonas als Hauptmann bot an, den Fürsten um kostenlose Abgabe nötiger Leiterbäume zu bitten.

 

Laut den beschlossenen Statuten und der Dienstordnung war die Feuerwehr in einen Steigerzug (zuständig für die Rettung von Menschenleben und Sachwerten sowie für die Führung der Strahlrohre), einen Spritzenzug (Bedienung der Spritze), einen Schlauchwagenzug (Bedienen des Schlauchwagens und Verlegen der Schlauchleitung) und einen Zubringerzug (Erkunden einer Wasserentnahmestelle und Aufstellen des Zubringers) eingeteilt.

 

Domänenrat Jonas

Mitbegründer der

Freiwilligen Feuerwehr

und Führer von 1876 bis 1879

In den folgenden Versammlungen des Jahres 1876 wurde über die Besetzung der Zugführerstellen für Steiger, Spritzen usw. beschlossen. Aus dem städtischen und dem kirchlichen Archiv ist ersichtlich, dass die Direktion der Westfälischen Provinzial-Feuersozietät zur ersten Ausstattung der Feuerwehr 300 Mark zur Verfügung stellte. Weil diese Summe nicht ausreichte, wurde zusätzliches Kapital von 1330 Mark durch Aktien von jeweils 10 Mark aufgenommen. Davon sollten jährlich 10 Aktien ausgelost und zurückgezahlt werden. Laut Protokoll vom 9. Oktober 1876 war für die Feuerwehr schon eine Spritze von einer Firma Schlader aus Jöhrstadt beschafft worden.

Man erkennt daran deutlich, mit welchem Nachdruck und Eifer in diesen Monaten die Gründung der Feuerwehr betrieben wurde. Am Jahresende 1876 jedenfalls stand die Freiwillige Feuerwehr Bad Laasphe bereit, durch ihren Einsatz Hab und Gut in der Stadt zu schützen und nötigenfalls vor Brandgewalten zu retten.

 Neben der Freiwilligen Feuerwehr bestand noch die Zwangs- oder Pflichtfeuerwehr, zu der alle Männer bis zum fünfzigsten Lebensjahr gehörten, die nicht Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr waren. Sie waren in drei Abteilungen gegliedert und konnten bei Einsätzen abteilungsweise verwendet werden. In den Archiven finden sich allerdings keine Angaben dazu, ob nach 1876 die Zwangs- bzw. Pflichtfeuerwehr gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr noch einmal zum Einsatz gekommen ist.  

Nach der Gründung der Feuerwehr blieb Bad Laasphe zunächst von größeren Brandkatastrophen verschont. Doch schon zwei Jahre später am 10. Mai 1878 hatte die neu gegründete Wehr ihre erste große Probe zu bestehen bei einem Brand in der heutigen Wasserstraße, dem mehrere Scheunen zum Opfer fielen.

 

Unter der Führung des am 10. Januar 1879 neu gewählten Vorstandes mit:

·         Ratsherr Chr. Schäfer............................................... Vorsitzender

·         Gerbereibesitzer Eduard Schuppert.............................. Hauptmann

·         Gastwirt Wilhelm Schuppener.................................... Schriftführer

·         Heinrich Schuchardt...................................................... Zeugwart

·         Schneidermeister Ludwig Schmidt.................................... Rendant

nahm die Feuerwehr eine jahrelange stetige Entwicklung und konnte ihre Schlagkraft sichern und erhöhen. Im Jahre 1880 wurde auf der Lache ein Steigerhaus für Übungszwecke gebaut. Das dafür benötigte Holz hatte der Fürst kostenlos zur Verfügung gestellt.

Altes Spritzenhaus an der Kirche (um 1880)


 

Spritzenhaus am Rathaus (ab 1931)

 

In folgenden Jahren musste die Feuerwehr mehrmals bei zahlreichen Bränden sowohl in unserer Stadt als auch in Nachbarorten ihre hervorragende Ausbildung und Ausrüstung unter Beweis stellen. Beispielhaft seien erwähnt:

·         Großbrand in Wallau (1883)

·         Großbrand in Wiesenbach

·         Scheunenbrände in Bad Laasphe (1889 und 1891)

·         Brände der Fabrik Melsheimer

·         Häuserbrand in der Königstraße

·         Mühlenbrand in Niederlaasphe

·         Sägewerk Paßmann

·         Sägewerk Müller in Feudingen

·         Sägewerk Koch in Bad Laasphe

·         Sägewerk Stark in Bad Berleburg

·         Sägewerk Schäfer in Erndtebrück

·         Wohnhaus Wick

·         Wohnhaus Felix von Wittgenstein

·         Mühlenbrand Strack

·         Waldbrände

Über den Häuserbrand in der Königstraße zum Beispiel berichtete die „Wittgensteiner Zeitung“ in ihrer Ausgabe vom 25. Juli 1906:

Mit der Anlage der Wasserleitung in Bad Laasphe nach 1890 erhielt die Feuerwehr eine wesentlich verbesserte Grundlage für ihre Aufgabe, gleichzeitig stiegen die Anforderungen an die Führung und an die einzelnen Feuerwehrleute. Bei der jetzt zunehmend einsetzenden technischen Entwicklung mussten die Neuerungen auf dem Gebiet der Brandbekämpfung kennen gelernt und auch in praktischen Schulungen und Übungen angewendet werden.  1893 ergab sich nochmals eine bedeutende Erweiterung der Aufgaben der Feuerwehr, indem der Vorstand am 20. März 1893 beschloss, die Feuerwehr auch im Hochwasserschutz einzusetzen. Schon bald musste sie entsprechend tätig werden, als im Winter schwerer Eisgang die Fasanerie gefährdete. Auch bei späteren Hochwassergefahren ist die Feuerwehr angetreten und konnte manchen Schaden verhüten.  

In einer Vorstandssitzung am 15. Juni 1901 wurde beschlossen, eine fahrbare mechanische Magirusleiter von 13 m Länge anzuschaffen.

Zum 25-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr, das am 8. Juni 1902 gefeiert wurde, konnten 21 Mitglieder für 25 Jahre Dienst in der Feuerwehr geehrt werden. Bei dieser Feier waren neben zahlreichen Vereinen und den Feuerwehren der Nachbarorte auch Vertreter der Westfälischen Feuersozietät anwesend. In den nachfolgenden Jahren, in die auch die Kriegsjahre 1914 - 1918 fielen, wurde der Ausbildungsstand der Feuerwehr ständig vertieft. In namhafter Weise setzte sich die Feuerwehr auch ein bei der Errichtung des Ehrenmales am Steinchen für die Gefallenen unserer Stadt im Ersten Weltkrieg.

Aus den weiteren Eintragungen in den Protokollbüchern der Freiwilligen Feuerwehr sind die folgenden Punkte erwähnenswert: 

Am 28. und 29. August 1926 fand in Bad Laasphe ein Kurs für Feuerwehr-Führungskräfte statt. Zum Abschluss führte die Freiwillige Feuerwehr Bad Laasphe am Rathaus eine Übung vor, die von allen Anwesenden der anderen Feuerwehren sehr lobend bedacht wurde. Während dieser Übung wurde auch der Grundstein für den Kreisfeuerwehrverband gelegt, nachdem man festgestellt hatte, dass die inzwischen 12 Feuerwehren des damaligen Kreises Wittgenstein noch nicht in einem Kreisverband zusammengeschlossen waren. Landrat Kretschmar aus Bad Berleburg regte deshalb ausdrücklich die Gründung eines Kreisverbandes an und schlug vor, den Bad Laaspher Brandmeister Helwes zum Vorsitzenden zu wählen. Die damals in Bad Laasphe anwesenden 8 Vertreter der Wehren des Kreises Wittgenstein sagten zu, umgehend die Gründung eines Kreisfeuerwehrverbandes vorzubereiten. Der Verband konnte dann am 5. Februar 1928 in Erndtebrück offiziell gegründet werden. Wie vorgesehen wurde Brandmeister Helwes aus Bad Laasphe der erste Kreisbrandmeister.

 

Die Freiwillige Feuerwehr Bad Laasphe war bis zum damaligen Zeitpunkt in einem Spritzenhaus an der Kirche untergebracht. Dies konnte schon bald den Bedürfnissen nicht mehr gerecht werden. In dem Protokoll über die Generalversammlung am 5. März 1927 ist zu lesen, dass sich das Spritzenhaus in einem unhaltbaren Zustand befand. Mit der Kirche sollten Gespräche über eine Vergrößerung des Hauses geführt werden, letztlich wurden dann Ende 1927 Vorplanungen für ein neues Spritzenhaus aufgenommen. In späteren Jahren erfolgte der Umzug in ein leider immer noch nicht ausreichendes Gerätehaus beim damaligen Rathaus am Wilhelmsplatz.

Ferner wurde 1927 erstmalig über die Anschaffung einer Motorspritze gesprochen. Diese wurde der Feuerwehr am 1. März 1930 zur Verfügung gestellt und musste sich bereits am 23. August 1930 beim Wohnhausbrand Felix von Wittgenstein bewähren.

In der Mitgliederversammlung am 10. März 1934 wurde beschlossen, einen Kraftwagen für die Feuerwehr anzuschaffen. Ebenso wurde von den 57 anwesenden Mitgliedern beschlossen, den Verein an die Bestimmungen und Vorgaben des neuen Gesetzes über das Feuerlöschwesen vom 15.12.1933 anzupassen. Dazu wurde der bisherige Verein aufgelöst und nach den Vorgaben des Gesetzes ein neuer Verein „Freiwillige Feuerwehr Bad Laasphe e.V.“ gegründet. 

Im damaligen Protokoll finden sich die Unterschriften der folgenden Mitglieder: 

Ludwig Hartnack, B. Baumann, Aug. Benner, L. Limper, Heinr. Honig, Chr. Salzmann, Chr. Achenbach, Chr. Achenbach II, G. Keller, Herm. Hartnack, Ernst Achenbach, Johann Schmidt, Karl Reichmann, Wilh. Weber, Herm. Treibert, Wilh. Hardt, Friedr. Mengel, Wilh. Messerschmidt, Richard Schmidt, Herm. Walle, Wilh. Saßmannshausen, Peter Gebhardt, Johann Fett, Wilh. Dreisbach, Chr. Dreisbach, Aug. Hardt, Christian Duchard, Otto Baumann, Karl Saßmannshausen, Wilh. Schäfer, E. Dreisbach, G. Benfer, Chr. Fischer, Schmid, Georg Langenbach, Albert Dreißigacker, Alf. Dreisbach, Aug. Dürr, Friedr. Dürbeck, Willi Sonneborn, Jul. Baumann, Heinrich, Strack, Becker, Karl Hock, Ernst Seibel, Hugo Fischer, Johann Kombächer, Fritz Göppe, Bachmann.

 1936 kam es zu einem Führungswechsel in der Wehr. Hauptbrandmeister Helwes schied aus Altersgründen aus der Führungsposition aus, sein Nachfolger als Wehrleiter wurde der Hauptbrandmeister Willi Sonneborn.

Für die Kriegsjahre enthalten die Protokollbücher keine besonderen Eintragungen. Aufgrund ihrer hervorragenden Ausrüstung war die Freiwillige Feuerwehr Bad Laasphe aber die einzige Wehr im damaligen Kreis Wittgenstein, die im Krieg zu auch weiter entfernt liegenden Einsatzorten nach Bombenangriffen gerufen wurde (1943 in Kassel und Frankfurt, 1945 in Wallau, Erndtebrück und Feudingen). Von vorbildlichem Kameradschaftsgeist, der immer schon in der Bad Laaspher Wehr herrschte, zeugt nicht zuletzt auch der freiwillige Ernteeinsatz der Feuerwehr für die in diesen Jahren zum Kriegsdienst eingezogenen Kameraden.  

Nachdem, wie bereits oben erwähnt, die Feuerwehr zunächst nur in mehr oder weniger behelfsmäßigen Gebäuden untergebracht war, erhielt sie zum 75-jährigen Jubiläum dann endlich das neue Gerätehaus in der heutigen Wehrstraße. Dieses entsprach zunächst allen Anforderungen der damaligen Zeit, wurde aber später mit gestiegenen Anforderungen noch durch ein Nebengebäude erweitert. Mit Inbetriebnahme dieses Hauses begann ein erheblicher Aufschwung der Wehr nach den für alle entbehrungsreichen Kriegs- und Nachkriegsjahren. Es traten viele jüngere Kameraden in die Feuerwehr ein und der bis heute sehr ausgewogene Personalstand begann sich zu entwickeln. Gleichzeitig wurde die Aus- und Weiterbildung den immer größer werdenden Anforderungen angepasst. Auch der Fahrzeug- und Gerätepark wurde ständig vergrößert, wie der nachstehenden Liste zu entnehmen ist::

Anschaffungs-

Jahr

 

Gerät /

Fahrzeug

1930

 

Motorspritze

1934

 

Kraftwagen

1942

 

Mannschaftswagen (Opel Blitz „Minna“)

1953

 

Löschgruppenfahrzeug LF 15

1956

 

Tanklöschfahrzeug TLF 15

1962

 

Pulveranhänger P 250

1962

 

Mannschaftstransportwagen MTW (Ford-Bus)

1964

 

Tanklöschfahrzeug TLF 16

1966

 

Leiterfahrzeug DL 30

1974

 

Tanklöschfahrzeug TLF 16

1979

 

Tanklöschfahrzeug TLF 16

1981

 

Rüstwagen RW I ( Unimog)

1983

 

Einsatzleitwagen ELW 1(VW-Bus )

1984

 

Tanklöschfahrzeug TLF16/5000 („Wasserwerfer“)

1987

 

Leiterfahrzerug DLK 23/12

1993

 

Löschgruppenfahrzeug LF16 TS (ehemaliges Fahrzeug des Katastrophenschutzes)

1993

 

Gerätewagen Gefahrgut GW-G

1995

 

Einsatzleitwagen ELW I (VW-Bus)

1997

 

Löschgruppenfahrzeug LF 16/12

2002   Tanklöschfahrzeug TLF 16/25
2008   Einsatzleitwagen ELW I (VW-Bus)
2009   Gerätewagen Logistik GW-L
2011   Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20-20
2011   Drehleiter mit Korb  DLA-K 23-12 SE CS

 

Aufgrund der damals angespannten politischen Lage zwischen Ost und West wurde Ende der fünfziger Jahre bundesweit der Katastrophenschutz ins Leben gerufen. In diesem Zusammenhang wurden auch den kommunalen Feuerwehren zusätzliche Aufgaben übertragen. Auch die Freiwillige Feuerwehr Bad Laasphe war betroffen und erhielt dafür mehrere Fahrzeuge und spezielle Ausrüstungsgegenstände. Außerdem wurde der größte Teil der Mannschaft einer zusätzlichen Ausbildung unterzogen, um bei Katastrophenfällen jeder Art eingesetzt werden zu können. 

Während der großen Trockenperiode von 1957 bis 1959 wurde unsere Feuerwehr zur Trinkwasserversorgung der höher gelegenen Stadtteile eingesetzt. Dies war mit einem enormen Zeitaufwand für die eingesetzten Kräfte verbunden. Ein weiteres wesentliches Aufgabengebiet in dieser Zeit war die erste Stationierung eines Krankenwagens bei der Feuerwehr in Bad Laasphe. Dieser wurde bis zur Einrichtung einer Rettungswache durch das Rote Kreuz in Bad Laasphe von Feuerwehrkameraden gefahren. 

In 1965/1966 wurde dann das erforderliche und bereits oben erwähnte Nebengebäude zum Gerätehaus in der Wehrstraße errichtet und fertig gestellt. Damit war es endlich möglich, die Katastrophenschutzfahrzeuge und Katastrophenschutzausrüstung, die bis dahin in angemieteten Hallen untergestellt waren, einsatzgerecht unterzubringen. Ebenso konnte dort das erste für die Freiwillige Feuerwehr Bad Laasphe angeschaffte Drehleiterfahrzeug DL 30 angemessen untergebracht werden.  

Im Jahre 1979 wurde die Jugendfeuerwehr gegründet. Diese Einrichtung hat sich ausgezeichnet bewährt und hat bis heute den Nachwuchsbedarf der aktiven Wehr zum größten Teil decken können. Mit dem Erreichen des siebzehnten Lebensjahres werden die Mitglieder der Jugendfeuerwehr sehr gut vorgebildet in die aktiven Reihen übernommen.

Die zum 1. Januar 1975 vollzogene    kommunale Neugliederung brachte auch für die Feuerwehren größere Veränderungen mit sich. Die Freiwillige Feuerwehr der heutigen Kernstadt Bad Laasphe wurde mit den Feuerwehren der umliegenden Gemeinden zusammengeschlossen. Damit war die heutige Freiwillige Feuerwehr der Stadt Bad Laasphe entstanden. Für das Stadtgebiet wurden drei Löschzüge gebildet:

·         Löschzug I (Unteres Lahntal mit Standort Kernstadt Bad Laasphe)

·         Löschzug II (Banfetal mit Standort Banfe)

·         Löschzug III (Oberes Lahntal mit Standort Feudingen)

 In diesem Zusammenhang bekam auch die Wehrführung eine völlig andere Zusammensetzung: An der Spitze der Wehr steht seitdem der Stadtbrandmeister als Wehrführer, er wird von zwei Stellvertretern unterstützt. Die drei Löschzüge werden jeweils von einem Zugführer mit jeweils einem Stellvertreter geleitet.

Bedingt durch die Gefahrensituationen in Gewerbe und Industrie sowie durch die erhebliche Zunahme des Straßenverkehrs wurden die Aufgaben für unsere Feuerwehr im Lauf der Jahre ständig größer. Dies sei nur beispielhaft an der Einsatzstatistik der Jahre 1957, 1973, 1984 und 1990 verdeutlicht:

 

·   1957:          5 Löscheinsätze

mit 2 Gebäude-, 2 Waldbränden und Flächenbrand

außerdem Fahrten zur Trinkwasserversorgung

 ·  1973:          26 Löscheinsätze

mit 7 Gebäude-, 7 Wald-, 7 Flächen-, 5 sonstigen Bränden

außerdem Einsätze bei Sturmschäden, beim Flugzeugabsturz in Arfeld, GSG-Einsatz nach einem Tankwagenunfall,

17 Fahrten zur Trinkwasserversorgung

 

·  1984:          27 Löscheinsätze

67 technische Hilfeleistungen

4 sog. blinde Alarme

 

·  1990:          116 Einsätze

22 Löscheinsätze

79 technische Hilfeleistungen

17 sonstige Einsätze

8 sog. blinde Alarme

Dies machte es erforderlich, den Fahrzeug- und Gerätepark sowie die persönliche Ausrüstung ständig zu verbessern. Auch die Aus- und Fortbildung musste den immer höher werdenden Anforderungen an die Feuerwehr gerecht werden. Dies konnte nur mit enorm vielen Stunden in theoretischer und praktischer Ausbildung erreicht werden.

 Die weitere Entwicklung führte nach den Vorschriften des Feuerschutzgesetzes des Landes Nordrhein-Westfalen, wonach die Städte und Gemeinden verpflichtet sind, eine leistungsfähige Freiwillige Feuerwehr zu unterhalten, zur Aufstellung des "Brandschutzkonzeptes" der Stadt Bad Laasphe, das vom Rat der Stadt erstmals in 1989 als verbindlich beschlossen wurde. Auch aus Kostengründen ist in diesem Konzept der Idealzustand einer für die Stadt Bad Laasphe unbedingt notwendigen Feuerwehr vor dem Hintergrund der gegebenen topographischen Verhältnisse und Gefahrenpotentiale (Industriegebiete, unfallträchtige Straßen usw.) beschrieben.

 Nach den damals bestehenden Richtlinien wurde dabei im wesentlichen davon ausgegangen, dass die Feuerwehr im Regelfall spätestens 15 Minuten nach einer Alarmierung am jeweiligen Schadensort im Stadtgebiet eingetroffen und der Einsatz begonnen sein muss. Mit Stolz wurde bei Erarbeitung des Konzeptes festgestellt, dass die bereits in 1975 mit der Kommunalen Neugliederung gebildeten 3 Löschzüge einschließlich der gegebenen Zuordnung der Einsatz- und Sonderfahrzeuge dem für die Stadt Bad Laasphe anzustrebenden Idealzustand entsprachen. Die notwendige sachgerechte Stationierung, die ursprünglich nur in der Kernstadt gegeben war, wurde durch die Errichtung der neuen Feuerwehrhäuser auch für Banfe und Feudingen sichergestellt.

Der gegebene ausgezeichnete Ausbildungsstand der Feuerwehrkameradinnen und -kameraden sowie der heute bestehende Geräte- und Fahrzeugpark, der nur noch in Einzelfällen komplettiert werden muss, zeigen, dass die Freiwillige Feuerwehr Bad Laasphe das vom Rat der Stadt beschlossene Brandschutzkonzept ernst nimmt und jederzeit den Gästen und Bürgern der Stadt die erforderliche schnelle und sachgerechte Hilfe bieten kann. Neben der bei den heutigen Gegebenheiten schon fast in den Hintergrund getretenen Bekämpfung von Schadenfeuern seien nur beispielhaft die Hilfeleistungen bei Unglücksfällen und öffentlichen Notständen, die technischen Hilfeleistungen, das Retten von Menschen oder Tieren aus lebensbedrohlichen Zwangslagen, das Räumen von Trümmern oder Hindernissen, Hilfen bei Überschwemmungen, Öl- und Chemieunfällen, das Durchführen von Brandschauen zur frühzeitigen Erkennung und Abstellung von Brandgefahren und das Gestellen von Brandsicherheitswachen bei besonderen Veranstaltungen (z.B. Altstadtfest) erwähnt.

Festzustellen ist, dass heute in Bad Laasphe eine sehr gut ausgebildete und schlagkräftige Wehr bereit steht, um Hilfe in allen erdenklichen Notlagen zu leisten.

Im folgendem die Führungskräfte der Feuerwehr Bad Laasphe

 Wehrführer und Zugfüher vom Löschzug 1

 

Domänenrat Jonas

Mitbegründer der

Freiwilligen Feuerwehr

und Führer von 1876 bis 1879

.............................................................................................................................................

Eduard Schuppert

Führer der

Freiwilligen Feuerwehr

1879 bis 1892

.......................................................................................................................................

August Imgardt

Führer der

Freiwilligen Feuerwehr

1892 bis 1916

.....................................................................................................................................

Ludwig Koch

Führer der

Freiwilligen Feuerwehr

1916 bis 1925

...............................................................................................................................

Kreisbrandmeister Helwes

Führer der

Freiwilligen Feuerwehr

1925 bis 1936

.....................................................................................................................

Willi Sonneborn

Wehrführer der

Freiwilligen Feuerwehr

1936 bis 1959

..................................................................................................................

Wilfried Sonneborn

Wehrführer der

Freiwilligen Feuerwehr

1959 bis 1982

.....................................................................................................................

Klaus Fritsch

Zugführer des Lz I

1975 - 1984

....................................................................................................................

Otto Cyriax

Zugführer des Lz I

1984 - 1986

...............................................................................................

 

Hans Wehn

Ehrenstadtbrandmeister

Wehrführer der

Freiwilligen Feuerwehr

1982 bis 1994

...................................................................................

Siegfried Iser

Zugführer Lz I

1986 - 1994

Wehrführer der

Freiwilligen Feuerwehr

1994 bis 1999

............................................................................................

Otto Wunderlich

 Wehrführer der

Freiwilligen Feuerwehr

1999 bis 2010

...................................................................................

Dirk Höbener

Aktueller Wehrführer

seit 2010

besonderer Dank geht an Hans Wehn für die Informationen